Text: Miriam Hoffmeyer
Die Rechte von Frauen auf der ganzen Welt verbessern
Die Menschenrechtsanwältin Dr. Brenda Akia aus Uganda setzt sich bei den Vereinten Nationen für Frauenrechte ein.
Brenda Akia war noch ein Grundschulkind, als sich ihr grausame Bilder aus den Fernsehnachrichten tief ins Gedächtnis einbrannten: Bilder von Leichen, die während des Völkermords in Ruanda in den Victoriasee gespült wurden. Bilder von Gräueltaten der „Lord’s Resistance Army“ von Joseph Kony in Norduganda. Als Teenagerin empörte es sie, dass die Praxis von Kinderheirat und frühen Schwangerschaften immer noch die Lebensrealität vieler Mädchen überschattete. Der Kampf für Menschen- und Frauenrechte wurde zu ihrem Lebensthema. „Ich wollte dazu beitragen können, Gerechtigkeit zu schaffen“, sagt Brenda Akia. Sie nahm ein Jurastudium mit Schwerpunkt Menschenrechte an der Makerere-Universität in Kampala auf und absolvierte im Anschluss daran das DAAD-geförderte Aufbaustudium „Transnational Criminal Justice and Crime Prevention – An International and African Perspective“ der Humboldt-Universität zu Berlin und der University of the Western Cape in Kapstadt, Südafrika. „Das war eine einmalige Chance“, erinnert sie sich. „Während des einjährigen Studiengangs 2011 habe ich genau das gelernt, was ich brauchte, um auf dem Gebiet der Menschenrechte und des internationalen Strafrechts wirklich etwas zu bewegen.“ Als Rechtswissenschaftlerin unterstützte sie das Büro der Staatsanwaltschaft am Internationalen Strafgerichtshof für Ruanda (ICTR) in Arusha, Tansania, und später die Berufungskammer am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Diese Erfahrungen flossen in Akias Dissertation über rechtliche Hürden bei der Strafverfolgung konfliktbezogener sexueller Gewaltverbrechen ein. „Die Beendigung der Straflosigkeit für schwere Menschenrechtsverletzungen ist entscheidend für die Förderung von Frieden und nachhaltiger Entwicklung“, sagt Brenda Akia, die aller weltweiten Krisen zum Trotz großen Optimismus ausstrahlt.
2022 wurde die zweifache Mutter in den Ausschuss gewählt, der die Umsetzung der UN-Frauenrechtskonvention von 1979 zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) überwacht. Im CEDAW-Ausschuss war sie Länderberichterstatterin für Ruanda, Niger und Benin und ist stellvertretende Berichterstatterin unter anderem für die Folgen und Auswirkungen des Klimawandels. Auf Grundlage der Frauenrechtskonvention seien zahllose Gesetzesänderungen erreicht und diskriminierende Bestimmungen beseitigt worden, so Akia: „Dadurch hat sich das tägliche Leben von Frauen auf der ganzen Welt verbessert. Innerhalb eines multilateralen Systems Einfluss auf wichtige Frauenrechtsfragen nehmen zu können, ist eine einzigartige Erfahrung.“ —
Lesen Sie hier das Interview mit Dr. Brenda Akia
Mehr Lesen