Die Welt steht inmitten vielschichtiger Herausforderungen, die keine Grenzen kennen und das Leben von Millionen Menschen beeinflussen. Internationale Zusammenarbeit, Wissensaustausch und die Förderung gemeinsamer nachhaltiger und gerechter Lösungsansätze sind erforderlich, um sie zu bewältigen. Dabei spielt die Zivilgesellschaft als Motor für Veränderung eine Schlüsselrolle – und das weltweit.
Gemeinsam mit mehr als 1.500 Partnerorganisationen ermöglicht Brot für die Welt als Teil einer globalen Zivilgesellschaft in fast 90 Ländern, dass benachteiligte Menschen ihre Lebenssituation aus eigener Kraft nachhaltig verbessern. Mit ihnen setzt sich das Hilfswerk für globale Veränderungen und gegen Hunger, Armut und die Folgen des Klimawandels ein. Wir erheben unsere Stimme für eine gerechte Welt.
Doch die Entwicklungszusammenarbeit steht seit Monaten in einer Weise in der öffentlichen Kritik, die in dieser Form neu ist. An die Stelle von stets legitimen Diskussionen zu Schwerpunktsetzungen oder der Frage, wie sich die Wirksamkeit bestimmter Maßnahmen messen lässt, sind pauschale Diffamierungen getreten. Im Kern ist ein vom Rechtspopulismus beförderter Versuch zu beobachten, globale Solidarität als naiv und schädlich für Deutschland zu verunglimpfen. Ein seit Jahrzehnten gepflegter Konsens, dass eine aktive Entwicklungspolitik wichtiger Teil deutscher Verantwortung in der Welt ist, wird in einem durch Wahlkämpfe aufgeheizten politischen Klima teilweise aufgekündigt. Das ist kurzsichtig und falsch.
Wir brauchen nicht weniger Kooperation, sondern mehr. Das gilt für Klimapolitik: Jede Tonne CO2, die irgendwo auf der Welt eingespart wird, ist gut für das Klima auf der ganzen Welt. Es gilt auch für Ernährungspolitik: Wenn wir unsere subventionierten Überschüsse billig in Länder des Globalen Südens verkaufen, hemmen wir dort die Entwicklung und die Fähigkeit, die Bevölkerung ohne Importe – und damit krisenfester – zu versorgen. Mehr Kooperation brauchen wir ebenso für eine sichere Welt: Gute Entwicklungszusammenarbeit beugt Konflikten vor und hilft, Frieden zu sichern.