Kompakt

Transatlantische Filmpartnerschaft: Studieren in Hamburg und Hollywood

Wie ein deutsch-amerikanisches Austauschprogramm ­jungen Filmschaffenden neue Erfahrungen ermöglicht.

Ausgabe 1 | 2024

Text: Christina Pfänder

In Hollywood das Storytelling von erfahrenen Drehbuchautorinnen und -autoren lernen, Kontakte knüpfen und dabei die kalifornische Sonne genießen – davon träumen viele Nachwuchsfilmschaffende auf der ganzen Welt. Ein Austauschprogramm zwischen der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) und der California State University, Long Beach (CSULB), das der DAAD im Rahmen des Programms Internationale Studien- und Ausbildungspartnerschaften (ISAP) fördert, macht dies seit 2010 möglich. „Im Gegensatz zu unserer Hochschule, die sich auf handwerklich-technische Aspekte des Filmemachens konzentriert, steht an der CSULB das Geschichtenerzählen, Verfassen von Drehbüchern und der dramaturgische Aufbau von Filmen im Zentrum“, sagt Wolfgang Willaschek, ehemaliger Professor für Bildgestaltung und Dramaturgie an der HAW Hamburg, der die Kooperation gemeinsam mit US-amerikanischen Kolleginnen und Kollegen entwickelt hat. Die Studierenden der HAW Hamburg können so ihre Fähigkeiten in Dramaturgie und Storytelling erweitern, ihr Englisch perfektionieren und gleichzeitig die Kontakte der Lehrenden zur Film- und Fernsehindustrie nutzen. „Steven Spielberg hat an der CSULB seinen Abschluss gemacht“, erzählt Willaschek, „und die Hochschule liegt nicht weit von den legendären Hollywood Filmstudios entfernt.“

Eine Bereicherung, nicht nur auf fachlicher Ebene: „Die Studierenden kommen immer begeistert zurück, erzählen von ihren Erfahrungen und neu gewonnenen Freundinnen und Freunden.“ Das gilt auch für die amerikanischen Studierenden der CSULB, die an der HAW Hamburg neue Perspektiven auf ihr Fach entwickeln. „Unser Department ist aus einem Ingenieursstudiengang hervorgegangen, wir verfügen deshalb über eine große Expertise
im Umgang mit Kamera, Licht und Ton.“ Die technische Ausrichtung bildet dabei eine solide Basis für Werkzeuge der Zukunft: Der Einsatz von Virtual und Augmented Reality sowie Künstlicher Intelligenz gehört mittlerweile zum gängigen Lehrstoff an der HAW Hamburg. „Diese innovativen Methoden und unsere hervorragende technische Ausstattung sind für die amerikanischen Studierenden äußerst attraktiv“, erläutert Willaschek.

Die deutsch-amerikanische Filmpartnerschaft ist Teil der „HAW goes USA“-Strategie der HAW Hamburg, die zu einer engen Zusammenarbeit mit zwölf Hochschulen in den USA geführt hat. Drei strategische Kooperationen unterstützt der DAAD seit 2017 mit dem ISAP-Programm. Der wichtigste Partner ist die CSULB, auch in den Bereichen Brand Design, Soziale Arbeit und International Business. Zur Vertiefung der transatlantischen Kooperation findet in diesen Bereichen zusätzlich ein Lehrendenaustausch im Rahmen von Summer Schools, Workshops und Online-Modulen mit der CSULB statt. „Da wir beide projekt- und praxisorientiert arbeiten, ergänzen wir uns sehr gut und haben ein großartiges kollegiales Miteinander – ein großer Vorteil auch für die Studierenden.“ —